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Hautpflege

Natürliche Konservierungsstoffe in Kosmetik

Dieser Artikel wurde veröffentlicht am 17. Januar 2019 und aktualisiert zuletzt am 5. September 2024.

Kosmetik ohne Konservierung? Das geht nur mit wasserlosen Produkten oder wenn du deine Creme täglich frisch anrührst. Doch das braucht viel Zeit – und die ist meist Mangelware. Natürliche Cremes, die du im Laden kaufen kannst, enthalten oft Alkohol als Konservierungsstoff. Wir finden das allerdings nicht ideal und zeigen, dass es auch anders geht.

Natürliche Konservierungsstoffe Kosmetik

Foto von Christin Hume

Frische im Tiegel – warum Kosmetik Konservierung braucht

Nichts hält ewig, auch nicht Kosmetik, und sei sie noch so hochwertig. Fette und Flüssigkeiten in kosmetischen Produkten verderben mit der Zeit, ähnlich wie Lebensmittel. In der EU müssen Kosmetikprodukte einige Tests bestehen, bevor sie auf den Markt dürfen, einschließlich eines Keimbelastungstests zur Überprüfung der Konservierung. Aber werfen wir zuerst einen Blick auf den Schutz, den Kosmetikprodukte benötigen.

Ein Kosmetikprodukt besteht aus verschiedenen Bestandteilen, von denen einige besonders anfällig für mikrobielle Kontamination und oxidativen Abbau sind:

  • Wasserhaltige Phasen: Wasser ist die perfekte Grundlage für das Wachstum von Mikroorganismen wie Bakterien, Schimmel und Hefen. Aus diesem Grund müssen Produkte, die Wasser enthalten, besonders gut konserviert werden. Um den Bedarf an Konservierung zu minimieren, setzen wir bei FIVE unter anderem auf wasserlose Formulierungen.
  • Pflanzliche Öle: Sie sind anfällig für Oxidation, einen Prozess, bei dem die Öle mit Sauerstoff reagieren und ranzig werden. Diese chemische Veränderung führt nicht nur zu einem unangenehmen Geruch, sondern kann auch die Wirksamkeit und Hautverträglichkeit des Produkts beeinträchtigen. Um die Oxidation zu vermeiden, spielt die Zusammenstellung der Ölmischung eine Rolle. Zusätzlich werden Antioxidantien eingesetzt. Diese schützen die Öle, indem sie freie Radikale neutralisieren, die den Oxidationsprozess vorantreiben.
  • Emulsionen: Eine Mischung aus Wasser und Öl (wie in Cremes und Lotionen) bietet sowohl Mikroorganismen als auch Sauerstoff Angriffspunkte, weshalb eine doppelte Schutzstrategie notwendig ist – Konservierung gegen Mikroben und Antioxidantien gegen oxidativen Abbau.
  • Pflanzliche Extrakte und Proteine: Diese Inhaltsstoffe sind reich an Nährstoffen und organischen Molekülen, die Mikroben anziehen können. Ohne entsprechende Konservierung können sie schnell verderben, was die Wirksamkeit und Sicherheit des Produkts beeinträchtigt.

Natürliche Konservierungsmethoden

Auch bei FIVE setzen wir auf natürliche Konservierungsmethoden. Einerseits, da wir Naturkosmetik herstellen, andererseits, da synthetische Konservierungsmittel oft im Verdacht stehen, hormonell zu wirken oder Allergien auszulösen.

Gut zu wissen: Die im Artikel erwähnten „Konservierungsmittel“ wie Alkohol oder ätherische Öle gelten gemäß der EU-Kosmetikverordnung nicht als klassische Konservierungsstoffe, bieten jedoch Schutz vor Mikroben und Oxidation. Für Naturkosmetik zugelassene Konservierungsstoffe nach ECOCERT sind unter anderem Benzylalkohol, Kaliumsorbat und Sodium Benzoat, oft in Mischformen.

Hier sind einige natürliche Substanzen, die Schutz bieten – nicht alle sind klassische Konservierungsmittel, aber sie helfen, Produkte sicher und stabil zu halten.

Konservierende Öle: Schutz vor Ranzigwerden

Öle und Fette werden ranzig. Das bedeutet konkret, sie verderben durch Oxidation, wenn ihre Bestandteile mit Sauerstoff aus der Luft reagieren. Öle, die eine hohe Stabilität aufweisen, wie zum Beispiel Jojobaöl, können deshalb auf andere Fette stabilisierend wirken.

Wirkstofföle mit einem hohen Anteil an mehrfach ungesättigten Fettsäuren hingegen sind besonders oxidationsanfällig und sollten deshalb nicht allein verwendet werden. Wenn sie in Formulierungen eingesetzt werden, sollten die Einsatzkonzentrationen unter 10% liegen, um die Stabilität des Produkts zu gewährleisten.1

Antioxidantien: Schutz vor Oxidation

Antioxidantien wie Vitamin E (Tocopherol) schützen Fette vor dem oxidativen Abbau durch Sauerstoff. Viele Pflanzenöle enthalten natürlicherweise Vitamin E, da es in den Samen und Früchten der Pflanzen gebildet wird, um die empfindlichen Fettsäuren in den Ölen vor Oxidation zu schützen. Diese natürliche Abwehr schützt die Pflanzenöle vor dem Ranzigwerden und bewahrt ihre Nährstoffe. In kosmetischen Formulierungen wird oft zusätzlich Vitamin E hinzugefügt, um die Haltbarkeit weiter zu erhöhen.

Deshalb findest du in allen ölhaltigen Produkten von FIVE auch extra Vitamin E, das in der Liste der Inhaltsstoffe als Tocopherol aufgeführt ist. Diese Substanzen tragen zur Haltbarkeit bei, bieten aber keinen Schutz vor Mikroorganismen und gelten daher nicht als klassische Konservierungsmittel.

Ätherische Öle: Natürlicher Schutz mit vielseitiger Wirkung

Ätherische Öle enthalten antibakterielle und antimikrobielle Substanzen, die das Wachstum von Keimen hemmen. Sie sind nicht nur wirksam, sondern bringen auch den Vorteil, dass sie natürliche Düfte verleihen und gleichzeitig stabilisierend auf Ölmischungen wirken. Diese Öle sind eine wertvolle Ergänzung in der Naturkosmetik und tragen dazu bei, die Frische und Wirksamkeit deiner Produkte zu bewahren. Tatsächlich findest du ätherische Öle normalerweise in Kombination mit Antioxidantien oder Konservierungsmitteln, weil sie sonst in sehr hoher Konzentration vorhanden sein müssten. 

Allerdings sind Kosmetikprodukte mit ätherischen Ölen nicht für alle Menschen geeignet, da manche allergisch auf Bestandteile von ätherischen Ölen reagieren können. Mehr über die superpotente Pflanzenkraft der ätherischen Öle findest du hier.

Alkohol als Konservierungsmittel für wasserhaltige Kosmetik

Alkohole wie Weingeist oder Alcohol denat. sind in der Naturkosmetik weit verbreitet, da sie gegen eine breite Palette von Keimen wirken. Alkohol löst keine allergischen Reaktionen aus. Und er schützt mit Breitbandwirkung gegen eine ganze Reihe von Keimen, indem er ihnen die Lebensgrundlage entzieht. Das funktioniert wie beim Rumtopf: Früchte plus jede Menge Umdrehungen hält laaaaange, lange Zeit.

Beliebt ist Alkohol auch, weil er sich beim Auftragen so schön leicht anfühlt. Er gibt im Tiegel Volumen, verflüchtigt sich an der Luft aber schnell. Deshalb fühlt es sich an, als würde die Creme besonders leicht einziehen. Das hat allerdings auch so seine Kehrseite ...

Eine Studie2 zeigt, dass Alkohol schon in geringer Dosis die Lipidstruktur der Haut verflüssigt. Dadurch kann der Alkohol andere Wirkstoffe in die tieferen Hautschichten schleusen. Allerdings bedeutet das gleichzeitig, dass Alkohol den Feuchtigkeitsgehalt der Haut senkt, da Wasser leichter entweicht3.

Außerdem stellten die Forscher fest, dass Alkohol der Haut schon in moderater Konzentration Lipide entzieht. Und diese Fette gehören zum Grundrezept einer intakten Hautbarriere. Deshalb greifen wir bei FIVE lieber zu schonenderen Konservierungsmitteln mit Zusatzeffekt!

☝️ Tipp: Auf der INCI-Liste verbirgt sich Konservierungs-Alkohol unter den Angaben Alcohol, Alcohol denat. oder Ethanol. Aber nicht hinter jedem Begriff auf der INCI, der das Wort Alkohol enthält, steckt austrocknender Alkohol. Erfahre mehr über die Rolle von Alkohol in der Kosmetik.

Fermente: Sanfter Schutz und mehr

Fermente kennst du aus der Küche als besonders haltbar – zum Beispiel als Frühstücksjoghurt oder Sauerkraut, bei denen Milchsäurebakterien fermentieren und die Masse durchsäuern. Das hemmt Keime und Bakterien wirksam. Für das FIVE Feuchtigkeitsserum setzen wir auf ein postbiotisches Ferment aus Milchsäurebakterien und können damit Alkohol ersetzen. Das ist, wie all unsere Inhaltsstoffe, natürlich vegan. Denn Milchsäurebakterien befinden sich – hier ist der Name irreführend – nicht nur in der Milch. Diese Bakterien fermentieren zum Beispiel auch Sauerkraut.

Und da wir es lieben, wie das tapfere Schneiderlein gleich mehrere Fliegen auf einmal zu erwischen, ist Konservierung nicht das einzige Fachgebiet des Ferments. Es verbessert nämlich auch die Hautfeuchtigkeit deutlich. Gemäß Hersteller um 25 Prozent nach vier Wochen. Gleichzeitig wirkt es antimikrobiell und ist sanft zur Haut. Da es aus recht großen Molekülen besteht, verbleibt es an der Hautoberfläche und nimmt im Unterschied zu Alkohol keinen Einfluss auf die Hautstruktur. Dabei ist das Ferment aus Milchsäurebakterien…

  • Ressourcenschonend biotechnologisch hergestellt,
  • biologisch abbaubar,
  • frei von Gentechnik,
  • vegan und tierversuchsfrei.

Die richtige Aufbewahrung von Kosmetik

Kosmetika solltest du kühl und dunkel aufbewahren. Doch bevor du ihnen ein Fach im Kühlschrank freiräumst: Sie brauchen natürlich keine arktische Kälte in ewiger, tiefschwarzer Nacht. Du kannst sie – außer anders angegeben – einfach bei Zimmertemperatur im Bad lagern.

Weit wichtiger ist ein umsichtiger Umgang mit dem Inhalt. Denn Verderben bedeutet 1.) Oxidation und 2.) Verkeimung. Beides wird begünstigt, sobald du das Gefäß öffnest. Damit lässt du Luft, ergo Sauerstoff, herein. Und bei der Entnahme können Bakterien usw. ins Produkt gelangen.

So bleibt deine Kosmetik länger frisch:

  • Kurz öffnen: Öffne das Gefäß nur so kurz wie nötig! Lass es nach der Entnahme nicht minutenlang ohne Deckel stehen, während du dich weiter fertigmachst.
  • Saubere Entnahme: Entnimm das Produkt immer mit frisch gewaschenen Fingern – oder besser noch – mit einem sauberen Spatel.
  • Hautkontakt vermeiden: Vermeide Hautkontakt mit Pipetten.
  • Geschützt lagern: Stelle Tiegel und Fläschchen dort auf, wo sie vor direkter Sonneneinstrahlung geschützt sind.
  • Zeitgerecht verbrauchen: Verbrauche das geöffnete Produkt innerhalb der angegebenen Frist, meist sind es sechs Monate.

☝️ Schon gewusst? Die FIVE-Produkte gibt es nicht nur der schicken Optik wegen in Blauglas. Die Farbe schützt lichtempfindliche Inhaltsstoffe wie wertvolle, kaltgepresste Pflanzenöle viel besser als transparentes Glas.

Wie lange sind Kosmetika haltbar?

Manch eine:r kauft ja gern auf Vorrat. Passierte Tomaten und Pasta im Haus zu haben, ist nie verkehrt. Wie sieht es aber mit Kosmetikartikeln aus? Die Extratube Handcreme zum Beispiel, wenn du beim besten Willen nicht weißt, in welcher Tasche die letzte verloren gegangen ist.

Bei Kosmetika gibt es zwei Varianten von Haltbarkeitsangaben.

  1. Wenn sich auf deinem Produkt kein Datumstempel befindet, sondern das Symbol eines offenen Tiegels mit einer Zahl darin, heißt das Folgendes: Das Produkt hält sich ungeöffnet 30 Monate (das gibt die EU-Kosmetikverordnung so vor) und nach dem Anbrechen die angegebene Anzahl von Monaten. Steht im Tiegel beispielsweise eine 6, solltest du es in 6 Monaten verbrauchen.
  2. Variante zwei ist ein aufgedrucktes Mindesthaltbarkeitsdatum mit Tag, Monat und Jahr wie bei Lebensmitteln. In diesem Fall gibt das die Haltbarkeit im geschlossenen Zustand an. Gefolgt wird es meist von einer Angabe, wie schnell es nach dem Öffnen zu verbrauchen ist. Mehr über die Haltbarkeit von Kosmetik findest du hier.

Fazit zur natürlichen Kosmetik-Konservierung

Während nicht alle natürlichen Inhaltsstoffe als echte Konservierungsstoffe fungieren, bieten sie dennoch Schutz vor Oxidation und Mikrobenwachstum. Die richtige Kombination und Anwendung kann die Haltbarkeit deiner Kosmetikprodukte sicherstellen, ohne auf synthetische Konservierungsmittel zurückgreifen zu müssen.

Quellen
  1. https://olionatura.de/basiswissen/stabile-oelmischungen-planen/
  2. Kwak S, Brief E, Langlais D, Kitson N, Lafleur M, Thewalt J. Ethanol perturbs lipid organization in models of stratum corneum membranes: An investigation combining differential scanning calorimetry, infrared and (2)H NMR spectroscopy. Biochim Biophys Acta. 2012 May;1818(5):1410-9. doi: 10.1016/j.bbamem.2012.02.013. Epub 2012 Feb 16. PMID: 22366204.
  3. H. Löffler, G. Kampf, D. Schmermund, H.I. Maibach, How irritant is alcohol?, British Journal of Dermatology, Volume 157, Issue 1, 1 July 2007, Pages 74–81, https://doi.org/10.1111/j.1365-2133.2007.07944.x

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