Wenn der Stoffwechsel Stress macht
Hast du es bequem? Sehr gut, denn heute geht es ein wenig in die Tiefe. Um das Zusammenspiel von Antioxidantien, freien Radikalen und oxidativem Stress zu beleuchten, tauchen wir in unsere Stoffwechselprozesse ein. Stoffwechsel meint hier nicht nur die Verdauung des Frühstücks-Müslis, sondern alle chemischen und physikalischen Umwandlungen von Stoffen im Körper. Diese Prozesse laufen nonstop ab, überall.
Sie machen aus Sauerstoff, Fetten, Proteinen etc. brauchbare Endprodukte. Dabei fallen auch Zwischenprodukte an, unter anderem freie Radikale. Das sind angriffslustige kleine Kerlchen, die aber durchaus ihren Wert haben. Als Teil der Immunabwehr lassen sie ihre Aggressionen an Eindringlingen aus. Problematisch wird es, wenn sie überhandnehmen. Dann treiben sie nämlich an körpereigenen Bausteinen ihr Unwesen.
⚡️ Blitzschnell erklärt: Attackieren außergewöhnlich viele freie Radikale den eigenen Körper, spricht man von oxidativem Stress. Die Antioxidantien wirken dem entgegen, weshalb sie auch als Radikalfänger bezeichnet werden – so schließt sich der Kreis.
Was sind freie Radikale überhaupt?
Freie Radikale sind Sauerstoff-Moleküle, also winzige Verbindungen aus mehreren Atomen, die aber nicht ganz vollständig sind. Sie haben ein ungepaartes Elektron, das ganz akut auf Partnersuche ist. Dabei sind sie alles andere als wählerisch und nehmen einfach das nächstbeste. Nun schwirren einzelne Elektronen aber nicht fröhlich herum. Sie sind normalerweise Bestandteil anderer Moleküle. Deshalb geht das freie Radikal nun auf Raubzug.
Das fehlende Elektron wird einfach anderswo herausgerissen. Dabei macht es für das freie Radikal keinen Unterschied, ob ihm ein feindlicher Virus, eine Fettsäure oder eine gesunde Körperzelle zum Opfer fällt. Das angegriffene Molekül setzt wiederum eigene freie Radikale frei. Das löst eine Kettenreaktion aus, die ohne entsprechende Gegenmaßnahmen aus dem Ruder läuft. Nehmen diese aggressiven Sauerstoff-Moleküle überhand, sprechen wir deshalb von oxidativem Stress.
Wie wirkt sich oxidativer Stress auf die Haut aus?
Heutzutage ist unsere Haut quasi nonstop freien Radikalen ausgesetzt, leider. Als Resultat treibt oxidativer Stress von der äußeren Schutzbarriere bis zu den unteren Hautschichten sein Unwesen. Es beschleunigt die Hautalterung und begünstigt Hauterkrankungen.
☠️ Zelltod: Wenn freie Radikale der Membran gesunder Hautzellen Elektronen entreißen, kann das den Zellstoffwechsel verändern und die Zelle von innen zerstören.
🥑 Lipide: Sie attackieren Lipide, die für die Schutzfunktion der Haut dringend benötigt werden. Ohne einen ausreichenden Nachschub, kann sich die Hautbarriere nicht effektiv regenerieren.
🥚 Proteine: Oxidativer Stress führt zum Abbau von Keratin, Elastin und Kollagen. Ohne diese “raumgebenden”“ Eiweiße verliert die Haut an Fülle und Spannkraft.
🩺 Erkrankungen: Oxidativer Stress stößt auch außerhalb der Zellen Stoffwechselreaktionen an, die Hautkrankheiten auslösen können.
Kurz gesagt, wirkt er gleich mehrfach schädigend auf deine Haut: Er behindert die Regeneration, zerstört gesunde Zellen und setzt degenerative Prozesse in Gang. Doch wann und wieso nimmt dieser Stress überhand?
Wodurch besonders viele freie Radikale entstehen
Freie Radikale werden als normales Stoffwechselprodukt vom Körper selbst gebildet. Allerdings kann diese Produktion durch äußere Einflüsse stark beschleunigt werden. Das trifft vor allem dann zu, wenn der Körper Schadstoffe neutralisieren muss, zum Beispiel aus der Luft oder Zigarettenrauch. Laut Gesundheits-Lexikon entstehen bei einem Lungenzug rund hundert Mal mehr freie Radikale als du Körperzellen besitzt. Und bei der Entgiftung des Teers werden noch weitere gebildet. Raucherhaut ist nicht umsonst sprichwörtlich.
Aber auch andere Faktoren treiben die Entstehung freier Radikale in die Höhe. Zu den Wichtigsten gehören:
Na klar müssen wir essen, wollen mal die Sonne sehen, und wenn du Medikamente benötigst, dann bitte nicht aufhören wegen der freien Radikalen! Ich will dir auch auf keinen Fall vom Sport abraten. Hier ist nur ein gesundes Maß wichtig, also langsam anfangen, dich nicht überfordern und Training mit gesunder Ernährung kombinieren – dazu unten mehr.
⚖️ Fazit: Achte bei diesen Faktoren besonders gut darauf, oxidativen Stress durch Antioxidantien auszugleichen.