Ist abgelaufene Kosmetik schädlich?
Ganz klar: Wir wollen nicht verschwenderisch sein und es kostet uns Überwindung, halbvolle Creme-Behälter und Tuben in den Müll zu schmeißen. Jedoch kann übertriebene Sparsamkeit in diesem Fall unangenehme Folgen haben und nach hinten losgehen. Denn abgelaufene Beauty- und Pflegeprodukte können Hautirritationen, Pickel, Flecken oder Ausschläge bis hin zu Allergien verursachen.
Besondere Vorsicht ist bei Selbstbräuner wegen des Inhaltsstoffs Dihydroxyaceton geboten, der bei zu viel Wärme krebserregende Stoffe abspalten kann. Das gleiche gilt für
Sonnenschutz mit dem synthetischen UV-Filter Octocrylen, der in vielen konventionellen Sonnencremes enthalten ist. Auch der steht im Verdacht, bei zu langer Aufbewahrung krebserregende Wirkung zu entfalten. Bei natürlicher Sonnencreme besteht diese Gefahr nicht.
Auch, wenn es auf den ersten Blick nicht gerade nachhaltig erscheinen mag: Beim Thema Kosmetik solltest du deiner Haut zuliebe ein Auge zudrücken und dich von abgelaufenen Produkten verabschieden. Bei Lebensmitteln tendieren wir schließlich auch dazu, im Zweifelsfall lieber kein Risiko einzugehen – warum sollten wir also bei unserer Haut eine Ausnahme machen?
Außerdem gilt wie so oft: weniger ist mehr. Denn mit Kosmetik passiert das gleiche wie in unserem Kleiderschrank: Am Ende greifen wir doch immer wieder zu unserer Lieblingsjeans, von der wir wissen, dass sie bequem sitzt und einen knackigen Hintern zaubert. Kaufe daher lieber weniger und achte dafür mehr auf die Qualität. Dennoch kommt es manchmal vor, dass du dich mit einem qualitativ hochwertigen Pflegeprodukt einfach nicht anfreunden kannst, weil es nicht zu deinen (Haut)Bedürfnissen passt. Dann verschenke es einfach weiter, bevor es im Badezimmerschrank ein einsames Dasein bis zum Verfallsdatum fristet. Wäre doch schade drum!
Woran erkenne ich abgelaufene Kosmetik?
Die Anzeichen dafür, dass deine Pflege eventuell abgelaufen ist, äußern sich auf unterschiedliche Art und Weise und hängen von der Zusammensetzung des Produkts ab. Je nachdem, aus welchen Inhaltsstoffen sie bestehen, können sich Beautyprodukte hinsichtlich Farbe, Textur und Geruch deutlich verändern. Ein ranziger Geruch oder eine unnatürliche Verfärbung sind weitere untrügliche Anzeichen. Dann hilft nur noch eins: Finger weg und ab damit in den Mülleimer. Bleibt nur die Frage: in welchen?
👆 Eine Ausnahme bildet unsere Shea Cream, die wärmebedingt ihre Konsistenz ändern kann, ohne dass dies Einfluss auf die Qualität hat. Dennoch sollte sie vor Wärme und Sonnenlicht geschützt werden, damit sie beim erneuten Aushärten nicht kristallisiert. Das ist auch der Grund für unseren Verkaufsstopp der Shea Cream während der Sommermonate.
Und Tschüss – Abgelaufene Kosmetik entsorgen
Du hast ordentlich ausgemistet und möchtest dich endlich von ein paar „Schrankhütern“ trennen, die reif für die Mülltonne sind? Dann jetzt gut aufgepasst, hier kommt unser kleiner Kosmetik-Entsorgungs-Ratgeber:
- Ganz wichtig: Die Verpackung zunächst von allen Produktresten säubern. Diese gehören in den Restmüll, NICHT die Toilette hinuntergespült!
- Die Verpackung nach Art der Materialien trennen: Plastikverpackungen in den gelben Sack, Glastiegel in den Altglascontainer (nach Weiß- oder Buntglas sortiert).
- Aufgepasst bei Sondermüll: Nagellacke oder Haarspraydosen fallen in diese Kategorie und können auf einem Recyclinghof kostenlos entsorgt werden.
📝 Mehr zum Thema Zero-Waste-Kosmetik und Mehrwegsysteme in der Hautpflege gibt es ganz bald auf unserem Blog nachzulesen!
Hygiene ist oberstes Gebot
Unabhängig vom Haltbarkeitsdatum der Kosmetik ist auch deine eigene Sorgfalt gefragt, wenn es darum geht, Cremes, Lotionen und Co. so lange wie möglich unbedenklich nutzen zu können. Ein hygienischer Umgang mit Tuben und Tiegeln ist daher das A und O um zu verhindern, dass sich unerwünschte Keime untermischen oder die Kosmetik austrocknet. Damit deine Pflegeprodukte nicht vorzeitig unbrauchbar werden, solltest du diese vier Fehler tunlichst vermeiden:
Don’ts
- Greif nicht mit ungewaschenen Fingern in den Tiegel.
- Lass Produkte nicht geöffnet rumstehen.
- Setze Produkte keiner Sonneneinstrahlung oder Heizungswärme aus.
- Vermeide Hautkontakt bei der Nutzung von Pipetten.
Der letzte Punkt überrascht dich vielleicht, da vor allem in der Werbung häufig gezeigt wird, wie ein Serum mit der Pipette direkt auf die Haut aufgetragen ist. Das mag zwar ästhetisch aussehen, aber hygienisch ist es nicht. Durch den Hautkontakt der Pipette können nämlich Bakterien in das Produkt gelangen, die zu der oben genannten Verkeimung führen und es somit unbrauchbar machen. Befolge daher diese 4 Tipps, um möglichst lange Freude an deiner Kosmetik zu haben:
Dos
- Entnimm das Produkt nur mit gewaschenen Händen oder im Optimalfall mit einem sauberen Spatel.
-
Verschließe Kosmetik nach jeder Anwendung luftdicht.
- Lagere die Produkte an einem kühlen, trockenen und dunklen Ort.
- Gib bei Pipetten das Produkt in die Handfläche bevor du es auf die Haut aufträgst.