Was tun bei Hautproblemen?
Eines sei gleich vorweg gesagt: Ein Allheilmittel gegen Hautprobleme gibt es nicht. Denn jeder Mensch ist anders und das gilt auch für seine Haut. Das macht das Thema so komplex, da wir nicht automatisch von einem Menschen auf einen anderen schließen können. Was dem Einen hilft, muss nicht zwangsläufig gut für alle sein, sondern kann im Zweifelsfall sogar die gegenteilige Wirkung haben.
Jetzt aber die gute Nachricht: Die meisten Hautprobleme lassen sich beheben oder zumindest lindern. Individuell und von Fall zu Fall auf unterschiedliche Art und Weise, versteht sich. Das erfordert ein wenig Zeit und Geduld, da sich einige der genannten Stressoren leichter vermeiden lassen als andere, aber es lohnt sich!
Dos
Hautprobleme ganzheitlich angehen
Wie wir jetzt bereits wissen, sind Haut und Psyche eng miteinander verbunden. Und wir wissen auch, dass sich der „Spiegel der Seele“ in diesem Fall nicht einfach mit ein bisschen Glasreiniger wieder auf Hochglanz polieren lässt. Das bedeutet: Hautpflege kann nur unterstützend wirken, wird die Ursachen für deine Hautprobleme aber nicht beseitigen können. Unser Ansatz, damit du dich endlich wieder wohl in deiner Haut fühlst, lautet daher: Pack das Problem an der Wurzel an. Hör in dich hinein, spüre Stressquellen auf und überlege, wie du sie reduzieren kannst.
Führe ein Haut-Tagebuch
Wenn du deine Haut über einen längeren Zeitraum unter die Lupe nimmst, ist es sinnvoll, deine Beobachtungen schriftlich festzuhalten. So erkennst du sich wiederholende Muster und es hilft dir, ein besseres Gefühl für deine Haut zu entwickeln, zu verstehen, wie sie tickt. Auf diese Weise kannst du im Laufe der Zeit herausfinden, auf welche Stressoren deine Haut reagiert und diese in Zukunft bestmöglich vermeiden.
Notiere dir dafür täglich Stichpunkte zu folgenden Fragen:
- Was ist der aktuelle Zustand meiner Haut? (z. B. fettig, trocken, unrein, gerötet etc.)
- Wann und womit habe ich meine Haut gepflegt?
- Welche äußeren oder inneren Faktoren könnten meine Haut beeinflusst haben? (z.B. Sonne, Kälte, Ernährung, Schlafmangel, Periode, Stress etc.)
Don'ts
Überfordere deine Haut nicht
Um Hautproblemen an den Kragen zu gehen, gilt wie so oft im Leben das Motto „weniger ist mehr“. Zu viel Pflege kann deine Haut schnell überfordern und somit sogar zum Auslöser von Hautproblemen werden. Eine Überpflegung kann sich durch unruhige und gereizte Haut, Rötungen und vereinzelte Unreinheiten äußern. Es fühlt sich so an, als ob du ihr nichts mehr recht machen kannst. In diesem Fall ist eine sogenannte Nulltherapie – wir nennen sie auch gerne Rosskur – angesagt. Das bedeutet: Finger weg von allen Cremes, Ölen, Schminke und Co. für mindestens drei Tage bei leichten Hautproblemen.
Bei einer perioralen Dermatitis, die ebenfalls durch eine Überpflege ausgelöst wird, muss die Nulltherapie allerdings deutlich länger durchgehalten werden, nämlich bis zur vollständigen Abheilung, was ein paar Wochen dauern kann. So kommt die überpflegte Haut wieder ins Gleichgewicht und lernt, sich eigenständig zu reparieren.
Nicht ständig die Produkte wechseln
Die Zeit alleine heilt aber nicht alle Wunden. Wichtig ist eine optimale Pflege, angepasst an die speziellen Bedürfnisse deiner Haut. Dabei gilt: Ändere nicht zu schnell von einem Pflegeprodukt zu einem anderen, wenn sich nicht unmittelbar die gewünschte Wirkung einstellt. Deine Haut muss sich zuerst an die neuen Gegebenheiten gewöhnen. Bei Naturkosmetik kann es sogar zu einer leichten Verschlimmerung kommen, da die natürlichen Inhaltsstoffe die Haut anfangs mehr fordern als synthetische Stoffe.
Auf lange Sicht unterstützen sie aber deine Haut dabei, sich selbst zu regenerieren. Ein Regenerationszyklus dauert ungefähr sechs Wochen und so lange solltest du deiner Haut Zeit geben, um sich mit der neuen Pflege anzufreunden. Zeigt deine Haut Anzeichen einer allergischen Reaktion wie Rötungen, Reizungen, Jucken und Pusteln, ist hingegen Vorsicht geboten und du solltest das Produkt absetzen.
📖 Lesetipp: Welche Prozesse genau bei der Hauterneuerung ablaufen und was das mit der Gewöhnung an neue Pflegeprodukte zu tun hat, kannst du hier nachlesen: Hauterneuerung: Wie schnell gewöhnt sich deine Haut an neue Pflege?
Setz dich nicht unter Druck
Ganz klar: Du möchtest deine Hautprobleme so schnell wie möglich in den Griff bekommen. Und das ist mehr als verständlich. Versuche trotzdem, nicht zu streng mit dir und deiner Haut ins Gericht zu gehen (Ja, wir wissen, das ist leichter gesagt als getan!). Jeder Heilungsprozess dauert seine Zeit. Zu hohe Erwartungen und Ungeduld bedeuten nur zu noch mehr Stress für deine Haut und zögern die Regeneration hinaus. Das Zauberwort heißt daher „Geduld“. Gib dir und deiner Haut die Zeit, die sie benötigt, um sich zu erholen.