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So viel Plastik steckt in deiner Kosmetik

Kosmetikverpackungen aus Plastik stehen in der Kritik, doch dass auch die Kosmetikprodukte selbst Plastik enthalten, darüber macht sich kaum jemand Gedanken. Wo sich Kunststoff überall in Pflegeprodukten versteckt und wie du es meidest, verrät dir dieser Beitrag.


So viel Plastik steckt in deiner Kosmetik | Five Skincare

Photo by Daniel Olah on Unsplash

Alles andere als natürlich: Kunststoffe in Kosmetik

Sagenhafte 3000 Plastikstoffe sind als Kosmetikrohstoffe auf dem Markt. Studien zufolge macht der Plastikanteil häufig 10% des Produktgewichts aus. Dabei sind die Partikel häufig so winzig, sodass auf jedes Gramm Gewicht mehrere Tausend Mikroperlen kommen. (Lassen et al, 2015.) Manche Produkte enthalten sogar genauso viel Plastik wie ihre Verpackung! (Leslie, H A, 2015.) Natürlich sieht anders aus. Und wirkt auch anders, auf deinen Körper und auf die Umwelt.

Mikroplastik, was ist das eigentlich?

Mikroplastik nennt man kleine Kunststoffteile, die kleiner als fünf Millimeter groß sind und die mit bloßem Auge oft gar nicht zu erkennen sind. Kunststoffe werden entweder schon in dieser Form und Größe produziert oder es handelt sich um Reste größeren Plastikmülls. Es ist nämlich ungewiss, ob sich Plastik überhaupt jemals vollständig abbaut. Forscher vermuten, dass es sich lediglich in immer kleinere Teilchen zersetzt. (Umweltbundesamt, 2017.) So werden auch aus der vom Winde verwehten Plastiktüte letztlich Mikroschadstoffe.

Eine der größten Quellen von Mikroplastik im Meer sind synthetische Textilien, die beim Waschen ins Abwasser gelangen.

Viel Plastik gelangt bereits in Mikrogröße ins Meer, oft von ganz alltäglichen Dingen, auf die wir kaum kämen. Kosmetisches Plastik von Rinse-off-Produkten wandert in den Abfluss, Textilfasern lösen sich in der Waschmaschine und der Abrieb von Reifen und Schuhsohlen gelangt über die Luft in Gewässer.

Auf diesen und anderen Wegen gelangen unfassbare 9,5 Millionen Tonnen Plastik jedes Jahr ins Meer. (Boucher, Julien und Damien Friot, 2017.) 2% davon sind Kosmetikinhaltsstoffe, hinzu kommen Verpackungen und was davon bei Produktion und Recycling verlorengeht. So gelangt Kunststoff in den Wasserkreislauf und Meerestiere nehmen es über Nahrung auf. Letztlich landet einiges davon also schließlich auf unserem Tisch.

Wenn du in der Drogerie vorm Regal stehst und überlegst, was du nimmst, geht es also in diesem Fall nicht nur um deine Hautgesundheit. Die Kaufentscheidung zieht einen ganzen Rattenschwanz hinter sich her.

Warum flüssig- und Mikroplastik meiden?

Flüssige Kunststoffe erfüllen in Make-up, Haut- und Haarpflegeprodukten meist den Zweck, zu glätten, Glanz zu verleihen, Konsistenz zu geben oder sie dienen als Trägerstoff für andere Inhaltsstoffe.

Plastik ist, egal in welcher Form, extrem schwer abbaubar. Aber auch auf deiner Kopfhaut und auf deinen Haaren kann sich durch wasserunlösliche Silikone mit der Zeit eine gruselige Schicht Plastik aufbauen. Statt tollem Glanz hast du irgendwann schlaffes Haar. Siehe dazu auch: Squalan – die Alternative zu Silikonen in der Haarpflege.

Außerdem stehen zahlreiche Kunststoffe in dem Verdacht, krebserregend zu sein. Oft fehlt es allerdings noch an langfristigen Studien. Deshalb sehen viele Hersteller keinen Anlass, Plastik gänzlich zu verbannen.  

Verzichts-Deklarationen sind mit Vorsicht zu genießen

Schon vor ein paar Jahren gerieten die kleinen Plastikkügelchen in Zahnpasta, Duschgels und Peelings in Verruf – die, die so schön schrubbeln und schmirgeln. Weil das bei den Kund*innen gar nicht gut ankam, haben sich die meisten großen Kosmetikhersteller im Nachgang verpflichtet, Mikroplastik aus ihren Zutatenlisten zu verbannen. Ein Schritt in die richtige Richtung, aber leider alles andere als konsequent umgesetzt.

Da eine offizielle, allgemeingültige Definition von Mikroplastik noch auf sich warten lässt, legt jedes Unternehmen einfach selbst fest, was dazu gehört. Ihre Standards schließen meist nur feste und wasserunlösliche Kunststoffpartikel ein – also nur die, die schon so viel schlechte Presse bekommen haben. Doch bekanntlich lässt sich aus Erdöl so ziemlich jede Konsistenz gewinnen, auch flüssige Polymere, auch Flüssigplastik genannt. Und die rutschen durch das Raster.

Du findest sie weiterhin en masse in konventionellen Kosmetikprodukten. Mach doch mal den Check mit Produkten in deinem Spiegelschrank: Steht da irgendwo PEG? Bingo, Volltreffer! Als Grund für die Verwendung heißt es häufig, es gäbe keine Alternativen. Naturkosmetik beweist allerdings, dass es sehr wohl ohne Plastik geht.

Kosmetik ohne Plastik erkennen

Setze auf echte Naturkosmetik, denn da haben Kunststoffe nichts zu suchen. Oder wirf einen Blick auf die Liste der Inhaltsstoffe. Denn in EU und Schweiz muss jedes Ingredienz dort aufgeführt sein. Du findest die sogenannte INCI-Liste meist auf der Rückseite der Verpackung. Da sie normalerweise die lateinischen oder botanischen Bezeichnungen enthält, lässt sich nicht so leicht erkennen, was genau sich hinter den Namen verbirgt. Hier eine kleine Hilfe, woran du Kunststoffe erkennst:

  • So ziemlich alles mit einem „poly“ im Namen oder Abkürzungen wie PET, PP, PEG etc.
  • Die schon berüchtigten Dimethicone (Silikone)
  • Stoffe mit den Endungen -oxan/-oxane (Silikone)
  • Polyquaternium (ein Silikonersatz, der sich auf Haut und Haaren langfristig ablagert und auf dem möglicherweise krebserregenden Acrylamid basiert)
  • Nylon (beliebt in Makeup)

Keine Sorge, musst du dir nicht merken: Eine ausführliche Checkliste für den Geldbeutel zum Download gibt dir Greenpeace an die Hand.

 

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Plastik-Beauty, nein danke!

Bis auch herkömmliche Hersteller umdenken, und auf Plastik in jeglicher Form als Inhaltsstoff verzichten, dürfte es noch dauern. Selbst wenn der öffentliche Druck größer wird, benötigen sie einfach Zeit für die Umstellung.

Fazit ist jedenfalls: Kunststoffe – ganz gleich ob fest oder flüssig – sind kaum oder gar nicht abbaubar und haben deshalb in Böden und Gewässern nichts verloren. Auch für Haut und Haar bringen sie keinen langfristigen Nutzen.

Während Kunststoffverpackungen recycelt werden können, gelangen flüssige Polymere direkt ins Abwasser und entgehen so dem Kreislauf. In weiten Teilen der Erde fehlen Kläranlagen, die flüssigen Plastik zurückkalten. So verschmutzen sie Wiesen, Böden und Gewässern und landen schlussendlich auch auf unseren Tellern.

Quellen

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