Trockenbürsten: Anleitung
Morgens ist der beste Zeitpunkt
Trockenbürsten nach dem Aufstehen fegt den letzten Rest von Müdigkeit fort. Ideal sind 5 Minuten bürsten. Wenn du anschließend unter die Dusche hüpfst, spülst du all die abgeriebenen Hautpartikel gleich fort. So kann auch deine Feuchtigkeitspflege bestens einwirken.
Bürste mit Gefühl
Leichter Druck genügt, um die Haut und das Bindegewebe zu stimulieren. Das gilt vor allem für die ersten Male. Taste dich behutsam zu der Intensität vor, mit der du dich wohl fühlst. Nach dem Bürsten ist eine leichte Rötung ganz normal. Sie zeigt an, dass deine Haut jetzt richtig schön durchblutet wird. Kratzer solltest du allerdings keine sehen, dann war es zu fest.
Immer zum Herzen hin
Ziel der ayurvedischen Garshan-Massage ist es, den Lymphfluss in Richtung Herz zu verbessern, damit Giftstoffe gut abtransportiert werden. So wie die Kompassnadel immer nach Norden zeigt, gehen also die Bürstenstriche immer zum Herzen hin. Fange bei der am weitesten entfernten Stelle an und arbeite dich langsam vor. Dabei kannst du die Bürste entweder in geraden Strichen oder kreisenden Bewegungen führen. Und so funktioniert es Step-by-Step:
- Beginne mit den Beinen: vom Fuß zum Knie, vom Knie zur Hüfte.
- Dann kommen die Arme vom Handgelenk über den Ellenbogen bis zur Schulter.
- Der Bauch: Hier kommt eine Massage für den Verdauungstrakt hinzu. Bürste kreisförmig im Uhrzeigersinn. Streiche von der Blinddarmecke nach oben, entlang des Rippenbogens zum linken Unterbauch und das gleich ein paar Mal.
- Zuletzt der Rücken. Hier arbeitest du dich in kreisenden Bewegungen von unten zur Mitte hin vor.
Wann und wo du lieber nicht bürstest
Das Schöne am Trockenbürsten ist die gute Verträglichkeit. Je nachdem wieviel Druck du ausübst, kannst du die Intensität völlig frei steuern. Nur in folgenden Fällen solltest du die betroffene Hautpartie unbedingt aussparen:
- Verletzte und gereizte Haut, bis sie vollständig geheilt ist
- Ekzeme und andere Hautkrankheiten
- Sonnenbrand – auch nicht, um das Abschälen der Haut zu beschleunigen!
- Krampfadern
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Das Gesicht bloß nicht mit der Körperbürste behandeln! Greife hier lieber zu einem milden Peeling.
Massagehandschuh und -bürste richtig reinigen
Beim Trockenbürsten kommt dein Massagehelfer nicht mit Wasser, Seife oder Badezusatz in Kontakt. Du musst ihn also nicht nach jeder Behandlung auswaschen. Stattdessen den Handschuh oder die Massagebürste gut ausklopfen, damit staubige Partikel herausfallen.
Eine gründlichere Reinigung genügt einmal im Monat. Verwende dazu bei Tierhaar ein mildes Shampoo. Für Sisal, Flachs und Co. eignet sich Seife gut. Anschließend gründlich ausspülen und bei guter Belüftung trocknen lassen. Einen Handschuh hängst du dafür am besten auf. Bürsten immer mit den Borsten nach unten hinlegen. Sonst läuft das Wasser in den Holzgriff und die Bürste kann schimmeln.
Mache Achtsamkeit zum Alltag, nicht zur Ausnahme
Keine Frage also: Trockenbürsten bringt viele Vorteile mit sich. Aber vielleicht denkst du jetzt: „Es gibt so vieles, wovon schon 5 Minuten am Tag ausreichen. Wenn ich das ALLES mache, ist der Tag schnell dahin.“ Stimmt, vieles konkurriert um deine Zeit. Mein Tipp ist deshalb: Finde die Rituale, die dir wichtig sind. Also die, die dir besonders gut tun, und konzentriere dich darauf. Alles, was dir langfristig mehr Energie, mehr Gelassenheit oder mehr Freude schenkt, zahlt sich aus.
Du fühlst dich zu gestresst, um deinem Körper etwas Gutes zu tun? Dann ist das vielleicht schon ein Warnsignal. Und das kommt selten allein. So führt Stress zu einer Vielzahl an Hautproblemen – mehr dazu unter Wie wirkt sich Stress auf meine Haut aus? Self-Care-Rituale wie das Trockenbürsten oder auch ein entspannendes Gesichtsdampfbad sind deshalb in unserem Alltag Gold wert.
Sei gut zu deinem Körper, er wird es dir danken!
Deine Anna