Die verschiedenen Arten von Peelings
Oft sind die Geschmäcker ja verschieden, aber weiche, glatte Haut steht eigentlich bei jedem von uns auf der Wunschliste. Daher überrascht es nicht, dass Peelings Konjunktur haben. Und die gibt es mittlerweile in den verschiedensten Formen, von mechanischen über Enzympeelings bis zu chemischen Peelings.
Wie die einzelnen Arten von Peeling funktionieren, für wen sie sich eignen und wo unbedingt ein Profi ran sollte? Sehen wir uns mechanische, chemische und Enzympeelings mal genauer an.
Mechanische Peelings – ideal für den Körper
Das Wort Body Scrub sagt es schon: Diese Sorte Peeling schrubbt abgestorbene Haut mit kleinen Schleifpartikeln weg. Die bestehen aus Zucker, gemahlenen Kaffeebohnen, Fruchtkernen oder – Vorsicht! – Plastik. Letzteres erkennst du übrigens an Angaben wie „PEG“ bei den Inhaltsstoffen und ist insofern schlecht, als dass du damit Plastik direkt in unsere Gewässer kippst. (Plastik in Kosmetik erkennst du auch an den Begriffen auf dieser Greenpeace-Liste.) Greif also lieber zu den natürlichen Varianten.
Die sind bei gesunder Haut am Körper völlig unbedenklich anzuwenden und bieten viele Vorteile: Sie machen die Haut glatt und weich und fördern die Durchblutung. Bei regelmäßiger Anwendung ein- bis zweimal pro Woche sorgen sie auch dafür, dass nach dem Rasieren weniger Härchen einwachsen.
Für das Gesicht können mechanische Peelings ganz schön harsch sein. Ich finde sie jedoch nach wie vor gut, sofern ein paar Dinge beachtet werden. Vor allem tägliche Waschpeelings, wie sie für unreine Haut manchmal angeboten werden, trocknen die Haut viel zu stark aus. Gerade Pickel heilen durch rabiates Dauer-Peelen nicht schneller ab, sondern die Bakterien werden nur besser verteilt.
Stop-&-Go für mechanische Peelings
- Besser nicht bei strapazierter Haut und bei entzündlichen Hautkrankheiten wie perioraler Dermatitis, Akne oder Rosacea
- Ideal für den Körper und bei gesunder, unempfindlicher Haut für sanfte Gesichts-Peelings
Möchtest du gerne ein DIY-Peeling-Rezept ausprobieren? Im Artikel Peeling selber machen teilen wir unsere erprobten Rezepte mit dir.
Enzympeelings – auf die sanfte Tour
Enzympeelings beschränken sich in ihrer Wirkung auf die Hautoberfläche, die sie reinigen und desinfizieren. Dort sind nämlich abgestorbene Hautzellen mit den frischen darunter verbunden. Du kannst dir das wie bei einem Kuchen vorstellen, bei dem die Kruste etwas hart und dunkel geworden ist, aber eben aus einem Guss mit dem fluffigen Teig darunter. Enzymspaltende Proteine lösen die Zellverbände sanft auf, sodass du die alten Hautschüppchen einfach mit Wasser wegspülen kannst. Das geht ganz natürlich, denn häufig sind Proteine aus der Papaya oder Ananas enthalten.
Angewendet werden Enzympeelings wie eine Maske: Ein- bis zweimal wöchentlich auftragen, einwirken lassen und abspülen. Wichtig ist die Regelmäßigkeit. Damit schaffst du nicht nur einen frischeren Teint, sondern kannst sogar Pigmentflecken und Unreinheiten samt Pickelmalen mildern.
Aufgrund des höheren Preises im Vergleich zu mechanischen Peelings, werden sie meist nur im Gesicht genutzt. Hier gibt es dafür kaum Einschränkungen, denn diese milden Peelings eignen sich eigentlich für jeden Hauttyp.
Stop-&-Go für Enzympeelings
- Keinesfalls bei perioraler Dermatitis, da herrscht genereller Kosmetik-Stopp
- Eignet sich für alle Hauttypen
Chemische Peelings mit Fruchtsäuren oder Salicylsäure
Vielleicht mag dich das Wort „chemisch“ abschrecken, der Begriff dient jedoch nur dazu, den Unterschied zu mechanischen Peelings deutlich zu machen. Bei einem chemischen Peeling muss man nicht reiben, um die Haut zu exfolieren, sondern diese Wirkung wird durch die Inhaltsstoffe selbst herbeigeführt.
Chemische Peelings wirken mittels AHA (Alpha-Hydroxysäure) oder BHA (Beta-Hydroxysäure). Seit geraumer Zeit wird auch PHA (Poly-Hydroxysäure) eingesetzt, die mildeste der drei Varianten. Eine Kombination aus verschiedenen Säuren kann sinnvoll sein, da jede ihre eigene spezifische Wirkung hat.
- AHA: Glykolsäure, Apfelsäure, Zitronensäure und Milchsäure
- BHA: Salicylsäure
- PHA: Gluconolactonsäure und Lactobionsäure
Chemische Peelings sind auch in der kosmetischen Dermatologie beliebt und werden bei Akne-Narben oder Pigmentansammlungen eingesetzt. Für eine stärkere Wirkung wird oft Trichloressigsäure (TCA) verwendet, die jedoch nur von geschultem Fachpersonal angewendet werden darf und zu einer Ausfallzeit führt.
Aber es gibt mittlerweile viele chemische Peelings für den Heimgebrauch auf dem Markt. Es ist wichtig, sich vorher gründlich über das Produkt zu informieren – zum Beispiel durch die Herstellerseite –, da sowohl Irritationspotential als auch die exfolierende Stärke abhängig von der Menge an Säure sowie vom pH-Wert des Produktes variieren können. Die Haut gewöhnt sich im Laufe der Zeit an Säuren; wer sie in seine Beauty-Routine integrieren möchte, sollte gezielt nach einem Einsteigerprodukt suchen.
Gut zu wissen: Viele Seren und Reinigungsprodukte, die der Hautalterung oder Unreinheiten vorbeugen sollen, enthalten einen gering dosierten AHA-, BHA-, oder PHA-Komplex. Hier ist die Konzentration meist niedrig, und du musst dir keine Sorgen machen, wenn du irgendwo auf der Verpackung eine der Säuren findest. Allerdings schadet es nicht, bei der Anwendung besonders auf Irritationen zu achten und sich vorab zu informieren!
Stop-&-Go für chemische Peelings
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Nicht ideal, weil zu aggressiv und ein absolutes No-Go für empfindliche, strapazierte Haut
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Ideal bei Verhornungen, die sich mit einem Enzympeeling oder einem mechanischen Peeling nicht entfernen lassen
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Allenfalls als Therapie gegen Narben oder Pigmentflecken zu empfehlen
🍋 Mein Tipp: Um die Haut optimal zu pflegen, empfehle ich ein sanftes und regelmäßiges Peeling. Besonders für das Gesicht eignen sich Enzym-Peelings, welche für alle Hauttypen geeignet sind und schonend wirken. Bei Bedarf kann man auch andere Arten von Peelings ausprobieren und sich vorab fachkundig beraten lassen, um das bestmögliche Ergebnis zu erzielen.