Skin-Detox: Kann man die Haut entgiften?
Du kennst das vielleicht: Befindest du dich in einer stressigen Phase, hast zu oft zum Glimmstängel gegriffen oder über die Feiertage ordentlich über die Stränge geschlagen, ist deine Haut nicht wiederzuerkennen. Tatsache ist – wenn unser Körper mit zu vielen Giftstoffen wie Nikotin, Zucker, Alkohol & Co. zu kämpfen hat, wirkt unser einst strahlender Teint leider oft wie ausgeknipst.
Höchste Zeit für einen Neustart, alias: Detox für die Haut. Das Problem ist nur – aus medizinischer Sicht können wir gar nicht über die Haut entgiften. Moment, wie bitte? Wir haben das Thema ausführlich für dich aufgeschlüsselt.
Was Detox für die Haut wirklich bedeutet
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Unsere Haut ist täglich schädlichen Einflüssen aus der Umwelt ausgesetzt. Dazu gehören Luftverschmutzung, Abgase, Feinstaub, Zigarettenrauch, aber auch UV-Strahlen.
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Die Haut kann entgiften, allerdings nur einseitig – indem sie das Eindringen von Umweltgiften, Bakterien und Viren verringert. Diese Aufgabe erfüllt sie mithilfe einer gesunden Hautbarriere.
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Unsere Haut funktioniert zwar wie ein eingebautes Schutzschild gegen Schadstoffe von außen, doch für die Ausscheidung von Giftstoffen hat unser Körper eine eigene Spezialeinheit. In den Hauptrollen: Niere und Leber.
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Auch Schweiß hat wenig mit Detox zu tun. Dass Schweiß unseren Körper von angesammelten Giftstoffen befreit, ist ein Mythos, der inzwischen von der Wissenschaft widerlegt ist. Laut Studien enthalten zwei Liter Schweiß nur Bruchteile eines Nanogramms (also etwa 0,02 Prozent) an Schadstoffen1.
Ganz einfach formuliert: Es stimmt, dass Umweltgifte und ein ungesunder Lebensstil unser Hautbild negativ beeinflussen. Detox für die Haut bedeutet aber in erster Linie, unsere Haut vor solchen Einflüssen zu schützen. Was Schadstoffe betrifft, ist die Haut nämlich eine Einbahnstraße. Toxine verlassen unseren Körper nicht über die Haut – umgekehrt gelangen sie allerdings unter anderem über die Haut in den Körper.
3 Wege, wie Giftstoffe in unseren Körper gelangen
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Über die Verdauung. Pestizide und Schwermetalle aus der Nahrung, Arzneimittelrückstände im Trinkwasser und Medikamente (wusstest du z. B., dass Schmerzmittel wie Paracetamol eine extreme Belastung für die Leber darstellen?), aber auch Alkohol können unseren Körper strapazieren.
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Über die Atemwege. Schadstoffe aus der Luft wie Ozon, Zigarettenrauch und giftige Dämpfe aus Lösungsmitteln gelangen über die Lunge in unseren Körper und sind dann ebenfalls in der Haut nachweisbar2.
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Über die Haut. Aggressive Putzmittel können stark barriereschädigende und allergieauslösende Substanzen enthalten. Bedenkliche Färb- und Bleichstoffe in Textilien wirken hautreizend. Und auch Kosmetik mit umstrittenen Inhaltsstoffen wie Nanopartikeln oder chemischen Lichtschutzfiltern (die übrigens teilweise hormonell wirken können) belastet Körper und Hautgesundheit.
Schlechte Haut durch Giftstoffe – das machen Toxine mit deiner Haut!
Ist unser Organismus durch Schadstoffe belastet, steht uns das meist ins Gesicht geschrieben. Plötzliche Pickel, trockene, juckende Hautpartien und ein fahler Teint sind Hinweise darauf, dass unser Körper gerade nicht in optimaler Balance ist.
Was du tun kannst, um deine Haut zu entgiften, verraten wir dir gleich. Sehen wir uns erst einmal an, wie sich schädliche Umwelteinflüsse auf die Haut auswirken.
Nikotin
Du brauchst ein paar Gründe, um dem Glimmstängel ein für alle Mal abzuschwören? Da gibt es einige: Rauchen schädigt die Kollagenfasern der Haut und behindert die Zellregeneration3. Die in Zigaretten enthaltenen Giftstoffe lassen den Teint gräulich und fahl erscheinen, außerdem begünstigen sie das Entstehen von Falten und Pigmentflecken.
UV-Strahlung
Sonnenschutz gilt mit gutem Grund als die beste Anti-Aging-Waffe. Fakt ist – ultraviolette Strahlung ist für bis zu 80 % der sichtbaren vorzeitigen Hautalterung verantwortlich4. Wir sprechen von Falten, Altersflecken, Volumenverlust und leider auch einem erhöhten Risiko für Hautkrebs.
Luftverschmutzung
Schadstoffe aus UV-Licht und Luft bedeuten oxidativen Stress für die Haut und lassen die Haut schneller altern, insbesondere wenn beide in Kombination auftreten. Toxine aus der Luft können sowohl direkt über die Hautoberfläche, als auch indirekt durch Inhalation unsere Haut schädigen2. Studien zeigen, dass Menschen, die in einer stark durch Umweltgifte belasteten Umgebung leben, ein insgesamt höheres Risiko für Entzündungsreaktionen, trockene Haut und Ekzeme haben2.
Zucker
Tatsache: Zu viel Zucker lässt uns ziemlich alt aussehen. Woran das liegt? Nehmen wir Einfachzucker (wie z. B. Traubenzucker oder Fructose) zu uns, reagieren diese im Körper mit bestimmten Eiweißen und Lipiden. Dabei entstehen Glykations-Endprodukte. Diese fiesen Anti-Aging-Endgegner „verkleben“ unsere Kollagenfasern, die Haut wird faltiger und verliert an Elastizität5. Glykations-Endprodukte entstehen übrigens auch außerhalb des Körpers – sie sitzen in der braunen Kruste von frittierten, gegrillten oder gebratenen Speisen.
Ungesunde Fette und einfache Kohlenhydrate
Kommt dir Folgendes bekannt vor? Gönnst du dir ein paar Extra-Portionen Schokolade oder gibst dem Heißhunger auf Fast-Food nach, kannst du dir fast sicher sein, dass Pickel und Unreinheiten nicht lange auf sich warten lassen. Fakt ist: Lebensmittel mit einem hohen glykämischen Index beeinflussen den insulinähnlichen Wachstumsfaktor IGF-1, der eine Hauptrolle beim Entstehen von Akne spielt6. Auch Fette stehen mit IGF-1 in Zusammenhang. Während Transfette und gesättigte Fettsäuren Akne begünstigen7, können ungesättigte Omega-3-Fettsäuren Akne lindern.
Alkohol
Ein echter Gift-Cocktail: Alkohol hinterlässt sichtbare Spuren auf unserer Haut. Studien zeigen, dass vermehrter Alkoholkonsum mit Volumenverlust im Gesicht und einem eingefallenen Hautbild einhergeht. Weil Alkohol auch die Kollagenbildung negativ beeinflusst und das antioxidative Schutzschild schwächt, wird die Haut anfälliger für oxidativen Stress8. Und die Liste der Nachteile geht noch weiter. Der gefäßerweiternde Effekt von Alkohol sorgt oft für rote Äderchen im Gesicht, die sich sogar zu einer chronischen Rosacea verschlimmern können.
Schöne Haut von innen: So funktioniert dein eingebautes Detox-System!
Du siehst – dein Körper (und deine Haut) ist eigentlich ständig potenziell schädlichen Substanzen und Einflüssen aus der Umwelt ausgesetzt. Heißt das, Detox-Kuren haben also doch ihre Daseinsberechtigung? Das kommt ganz darauf an, was du unter Detox verstehst. Wir zeigen dir weiter unten, was du tun kannst, wenn du dein ganz natürliches Detox-System optimal unterstützen möchtest. Doch zuerst: Wie wird unser Körper eigentlich mit Schadstoffen fertig?
Das leisten unsere Entgiftungsorgane
Unser ganzer Atmungstrakt filtert die Luft, die wir einatmen. Dazu gehören die Lunge, die Nase, der Rachenraum und die Bronchien. Staubpartikel und Mikroorganismen werden durch Flimmerhärchen und Sekret abgefangen, Husten und Niesen unterstützen den Selbstreinigungsprozess der Atemwege. Umgekehrt entfernt die Lunge auch giftige Stoffe über die Atemluft aus dem Körper, z. B. die Abbaustoffe von Alkohol, erkennbar an der typischen „Fahne“.
Nieren haben ebenfalls eine Filterfunktion. Sie reinigen das Blut von Giftstoffen und sorgen dafür, dass diese über den Urin ausgeschieden werden. Dabei erbringen sie Höchstleistungen: Deine Nieren filtern pro Tag 300-mal deine gesamte Blutmenge!
Deine Leber ist ein echter Detox-Held und so etwas wie dein körpereigenes Chemielabor. Sie baut Giftstoffe ab und leitet diese zu Galle und Darm weiter, wo sie ausgeschieden werden. Außerdem wandelt die Leber Nährstoffe aus der Nahrung so um, dass dein Körper sie verwenden kann.
Der Darm beherbergt bis zu 80 Prozent der Abwehrzellen unseres Körpers9. Giftige Nahrungsmittel, Schadstoffe, schädliche Bakterien und Co. werden im Verdauungstrakt aus dem Körper geleitet.
Und schließlich: Die Haut – besser gesagt, unsere Hautbarriere. Eine intakte Hautbarriere stellt ein Schutzschild gegen Mikroorganismen, Fremdkörper und unerwünschte Stoffe von außen dar. Sie leitet Giftstoffe also nicht aus dem Körper nach außen, sondern soll verhindern, dass diese überhaupt in den Organismus gelangen.
Detox für die Haut? Mit diesen 5 Tipps kannst du Körper und Haut beim Entgiften unterstützen!
Noch einmal kurz zur Erinnerung: Detox für die Haut bedeutet nicht, sich in der Sauna die Seele aus dem Leib zu schwitzen (da Schweiß bewiesenermaßen keine Entgiftungsfunktion hat), oder sich eine Woche lang nur von Kräutertee zu ernähren. Für die Ausscheidung von Giftstoffen sind andere Entgiftungsorgane verantwortlich. Möchtest du deine Haut entgiften, heißt das Stichwort dagegen: Prävention.
1. Verwende eine Kosmetik, die frei von Schadstoffen ist.
Wenn du FIVE kennst, weißt du: Meine Hautpflegeprodukte bestehen aus maximal fünf veganen und hautschmeichelnden Inhaltsstoffen. Für deine Hautgesundheit setzen wir bei den verwendeten pflanzlichen Ölen auf biologischen Anbau, wo möglich. Mit sanfter, minimalistischer Skincare nach der FIVE-Philosophie stellst du sicher, dass weniger Schadstoffe in deinen Körper gelangen und gönnst deiner Haut dabei milde Wohlfühlpflege aus der Natur.