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Haarpflege

So schön glossy: 6 Tipps für natürlich glänzende Haare

„Welche Pflege benutzt du normalerweise?” Kommt dir dieser Satz aus dem Mund deines Friseurs oder deiner Friseurin irgendwie bekannt vor? Du weißt genau, was er eigentlich sagen will, ist: „Benutzt du überhaupt irgendeine Pflege? Sieht ja eher nicht danach aus…“ Mit schlechtem Gewissen gelobst du Besserung: Ab jetzt nach jedem Waschen Conditioner und mindestens einmal pro Woche eine Maske, um die Haare glänzender zu machen – oder? Jain! Lass uns in diesem Artikel einen Blick ins Haar-Universum werfen und herausfinden, welche Art von Pflege bei welchem Haar angesagt ist und wann du getrost darauf verzichten kannst. Außerdem beschreiben wir dir haarklein, wie du auf ganz natürliche Weise glänzende Haare bekommst.
 

6 Tipps für natürlich glänzende Haare

Fotos von KoolShooters und Robert Felgentreu
 

Strapazierte Haare glänzender machen

Haare werden spröde und glanzlos, je häufiger sie Belastungen ausgesetzt sind, die ihre Struktur schädigen. Das können Umwelteinflüsse sein wie Wind, Sonne, Chlor und Salzwasser. Aber auch regelmäßiges Styling wie Föhnen, Färben und Glätten belasten das Haar und wirken sich auf seine Oberflächenstruktur aus. Je geschädigter das Haar, desto poröser seine Oberfläche. Und je poröser die Oberfläche, desto mehr Pflege ist nötig, um das Haar wieder zum Glänzen zu bringen. Denn einmal geschädigte Haarfasern können nicht einfach wieder „gesund“ gemacht werden, da es sich nicht um lebende Strukturen handelt.1 Der Schaden ist irreversibel.

Raus aus dem Teufelskreis

Mit Spülungen und Haarmasken kannst du zwar vorübergehend für Schadensbegrenzung sorgen. Das Eingreifen in die Haarstruktur mit Kosmetikprodukten verleiht porösen Haaren aber nur kurzfristig Glanz. Denn ironischerweise pflegen Shampoos und Conditioner viel besser bei gesundem oder nur leicht geschädigtem Haar, als bei stark geschädigtem, gebleichtem Haar.2 Das liegt an den in vielen konventionellen Kosmetika enthaltenen Silikonen, die von einer unbeschädigten Haaroberfläche leichter absorbiert werden können. Auf lange Sicht haben diese Produkte auf geschädigtes Haar also eine geringe Pflegewirkung und strapazieren es nur noch mehr, was eine immer intensivere Pflege erfordert – ein Teufelskreis.

Gesundes Haar strahlt von ganz allein

Unser Rat lautet daher: Setze deine Haare so wenig schädigenden Faktoren wie möglich aus, weder kosmetischen noch umweltbedingten. Unbehandeltes, nicht überpflegtes Haar ist die beste Vorsorge gegen Haarschäden und die größte Garantie für glänzende Haare, denn gesundes Haar strahlt natürlich schön. Wenn du gewohnt bist, dein Haar aufwendig zu stylen und zu pflegen, mag das anfangs etwas Überwindung kosten, aber es lohnt sich und ist einfacher, als du vielleicht denkst.

Glänzende Haare: In 6 natürlichen Schritten

Schritt 1: Schonende Haarwäsche

Obwohl die Hauptaufgabe eines Shampoos darin liegt, unser Haar von Fett und Schmutz zu befreien, lassen wir uns beim Kauf stattdessen häufig von Faktoren leiten, die mit dem Reinigungsaspekt nur wenig zu tun haben. Shampoos, die „stärkeres Haar“, „mehr Glanz“ oder „extra Volumen“ versprechen, klingen zwar verlockend, jedoch greifen alle Shampoos in die Beschaffenheit der Haaroberfläche ein. Ist diese beschädigt, dringt das Shampoo direkt in die innere Haarschicht vor, was eine schonende Haarwäsche besonders notwendig macht:

  • Besser natürlich: Verwende naturkosmetische Shampoos mit milden Tensiden, um die Haarfaser zu schonen und die Kopfhaut nicht auszutrocknen.
  • Fest statt flüssig: Festes Shampoo in Form von Shampoobars (nicht zu verwechseln mit Haarseife) steht der flüssigen Alternative in nichts nach. Sie benötigen weniger Konservierungsstoffe, da sie kein Wasser enthalten, sind nachhaltiger verpackt und aufgrund der höheren Konzentration ergiebiger.

Falls du nun etwas verwirrt bist: Die Unterschiede zwischen Haarseife und Shampoo Bars haben wir in diesem Artikel für dich aufgeschlüsselt: Handfeste Sauberkeit: Haarseife versus Shampoo Bars.

  • Menge gut dosieren: Es reicht völlig aus, das Shampoo sanft in die Kopfhaut einzumassieren und den Rest auf die Längen und die Spitzen zu verteilen. Vor allem bei festem Shampoo verwendet man schnell zu viel, da es hochkonzentriert ist.
  • Weder zu heiß noch zu kalt: Am besten lauwarmes Wasser zum Haarewaschen verwenden.
  • Gründlich auswaschen: Shampoo und Conditioner nach der Haarwäsche gründlich ausspülen, damit keine Rückstände bleiben.
  • So wenig wie möglich, so oft wie nötig: Haare nicht zu oft waschen und nur dann, wenn es wirklich notwendig ist.

Schritt 2: Conditioner und Haarkur mit Bedacht verwenden

Ob du bei der Haarpflege auf den regelmäßigen Einsatz von Conditionern und Haarkuren setzen solltest, hängt ganz von der Struktur und der Gesundheit deiner Haare ab. Gesundes, unbehandeltes und von Natur aus geschmeidiges Haar benötigt in der Regel weder das eine noch das andere. Es kann sich in diesem Fall sogar negativ auswirken, da konventionelle Conditioner genau wie Shampoos zwischen 10 und 30 Inhaltsstoffe enthalten.3 Das beschwert nicht nur feines Haar unnötig und kann es schlaff und fettig aussehen lassen. Es ist auch schädlich für die Umwelt, da vielen Kosmetikprodukten Plastik beigemischt wird. Shampoos und Spülungen enthalten häufig flüssige Polymere, auch Flüssigplastik genannt, die kaum oder gar nicht biologisch abbaubar sind. Deinem gesunden Haar und der Umwelt zuliebe raten wir dir deshalb, Conditioner und Co. mit Bedacht zu benutzen. Schließlich landen alle diese Stoffe nicht nur auf Haar und Kopfhaut, sondern auch im Abwasser.

Welche Möglichkeiten es gibt, um deine tägliche Pflege mit Kosmetik ohne Mikroplastik zu gestalten, erfährst du in diesem Artikel: „Kosmetik ohne Mikroplastik: So umgehst du die Beauty-Plastikfalle.“

Anders sieht es aus, wenn dein Haar stark beschädigt ist, du krauses oder gefärbtes Haar hast. Hier ist der Einsatz von Conditionern sinnvoll, um das spröde Haar besser kämmbar zu machen und Zusatzschäden wie Haarbruch zu vermeiden. Alternativ kannst du zu unserem ultra-leichten FIVE Haaröl mit nur zwei naturbasierten Inhaltsstoffen greifen, das dem Haar seidigen Glanz und Geschmeidigkeit verleiht.

FIVE Haaröl

FIVE Haaröl für weiches und glänzendes Haar mit Squalan und Neroli. 

Saure Rinse als Alternative zum Conditioner

Ist dir schon mal aufgefallen, dass sich dein Haar nach dem Waschen mit dem gleichen Shampoo an unterschiedlichen Orten anders anfühlt? Das liegt am Kalkgehalt des Wassers. Du kennst sicherlich die nervigen Kalkränder, die sich im Waschbecken oder an den Duschwänden ablagern. Das gleiche passiert, wenn die Haare mit hartem (also kalkhaltigem) Wasser gewaschen werden. Sie fühlen sich strohig und pappig an und wirken glanzlos. Schnell geht der Griff dann zum Conditioner, damit sich die Haare wieder geschmeidig anfühlen und glänzen. Es gibt aber auch einen natürlichen „Entkalker“, die sogenannte saure Rinse. Sie gleicht den pH-Wert von Haar und Kopfhaut aus und schließt die durch den Kalk aufgeraute Schuppenschicht wieder, was den Glanz erhöht.

So einfach geht die saure Rinse: In einer Flasche 1 Liter Wasser mit 2 EL Apfelessig oder 1 EL Zitrone (riecht angenehmer) mischen. Gut schütteln und damit ganz am Ende der Wäsche das bereits von Shampooresten befreite Haar ausspülen.

Schritt 3: Haare sanft trocknen und kämmen

Wusstest du, dass nasses Haar wesentlich empfindlicher ist als trockenes? Das Aufquellen der Haarfaser beim Waschen hat Auswirkungen auf die Haarstruktur und macht sie anfälliger für äußere Einflüsse wie Kämmen oder Hitze. Zusätzlich können chemische Inhaltsstoffe in einigen Shampoos das Haar belasten und es noch sensibler machen. Auch beim Haaretrocknen mit dem Handtuch ist Vorsicht geboten, denn bereits eine Dehnung von mehr als 30 % kann zu Haarbruch führen.4Um das Haar beim Trocknen und Kämmen nicht zu beschädigen, solltest du daher folgende Schritte beachten:

  • Handtuchtrocken: Das Haar nach dem Waschen behutsam mit den Händen ausdrücken. Anschließend sanft mit einem weichen Handtuch trocken tupfen, um überschüssiges Wasser zu entfernen oder einfach nur ins Handtuch einwickeln.
  • Bitte nicht! Handtuchtrocken bedeutet nicht, das Haar grob mit dem Handtuch abzurubbeln. Das strapaziert das feuchte Haar und kann zu Haarbruch führen.
  • Leichter kämmen: Verteile etwas von unserem leichten FIVE Haaröl in den handtuchtrockenen Haarlängen und -spitzen, um die Kämmbarkeit zu erleichtern und Haarbruch vorzubeugen. Es macht nicht nur schön geschmeidig, sondern bringt auch noch Glanz ins Haar.
  • Richtig kämmen: Verwende einen grobzinkigen Kamm oder deine Finger, um das nasse Haar sanft zu entwirren. Um Knoten zu vermeiden, arbeite dich schrittweise vor: Entwirre zuerst die Haarspitzen, dann die Mitte bis zu den Spitzen und schließlich die Haarwurzeln bis zu den Spitzen.
  • Wunderwaffe für Bürsten-Liebhaber: Der Tangle Teezer. Er ist zwar kein Glanzstück der Designkunst, entwirrt mit seinen flexiblen, unterschiedlich langen Borsten aber sowohl nasses als auch trockenes Haar mühelos und reduziert Spliss.

Schritt 4: Hitze vermeiden beim Haarstyling

Föhn, Glätteisen, Lockenstab – sieht es bei dir im Badezimmer aus, als wäre man in einem Friseursalon? Generell gilt beim Thema Styling und Haargesundheit eher: je weniger, desto besser. Auf Dauer kann übermäßige Hitze das Haar nämlich austrocknen und ihm seinen Glanz rauben. Um hitzebedingte Schäden zu vermeiden, solltest du dein Haar immer lufttrocknen und den Einsatz von Styling-Geräten auf ein Minimum reduzieren.

Wenn du sie dennoch verwenden möchtest, weil du dich sonst fühlst wie Struwwelpeter höchstpersönlich oder du aus Zeitgründen nicht warten kannst, bis dein Haar an der Luft getrocknet ist: Stelle eine möglichst niedrige Temperaturstufe ein und verwende einen Haartrockner mit Diffusor-Aufsatz. Damit wird das Haar indirekter getrocknet als bei einem normalen Föhn und bekommt bei richtiger Anwendung schön viel Volumen – zwei Fliegen mit einer Klappe also.

Schritt 5: Haare färben mit Pflanzenfarben

Haarefärben ist nicht nur ein beliebtes Mittel, um unliebsame graue Strähnen zu kaschieren, sondern auch, um den Haaren mehr Glanz zu verleihen. Das geht auf herkömmlichem Wege mithilfe von chemischer Haarfarbe oder auf natürliche Weise mit Pflanzenfarbe. Letztere ist nicht nur schonender für die Umwelt, sondern auch für deine Haare.5

Exkurs: Warum glänzen Haare?

Generell gilt: je glatter die Schuppenschicht der Haare, desto mehr Glanz. Bei geschädigten Haaren ist die Schuppenschicht geöffnet und lässt sie stumpf wirken. Bei stark gelocktem oder gekräuseltem Haar liegt die Schuppenschicht aufgrund der Krümmung ebenfalls weniger eng an und schimmert daher geringer als glattes Haar.2 Auch die Farbe beeinflusst den Glossy-Faktor: Dunkles Haar, egal ob natürlich oder gefärbt, glänzt intensiver als beispielsweise blondes oder graues Haar.

Zurück zum Thema Haarefärben: Künstliche Farbpigmente brechen die äußere Schuppenschicht auf und setzen sich im Inneren des Haares fest. Pflanzliche Pigmente wirken genau umgekehrt: Sie legen sich wie ein farbiger Schutzfilm um das Haar, ohne es zu zerstören. Chemisch gefärbtes Haar leidet aufgrund der Strapazen häufiger unter Haarbruch und verstärktem Haarausfall, sodass die Haare auf lange Sicht ausdünnen. Außerdem benötigen sie intensivere Pflege, um die durch das Bleichen geschädigte Schuppenschicht zu reparieren. Pflanzlich gefärbtes Haar hingegen erhält durch die Farb-Ummantelung eine stärkere Struktur und natürlichen Glanz. Zudem sind Pflanzenfarben wesentlich schonender für die Kopfhaut.

Vor- und Nachteile von Pflanzenhaarfarben

Vorteile:

  • Dickeres Haar
  • Glänzendes Haar
  • Weniger Juckreiz

Nachteile:

  • Grauhaarabdeckung nur bedingt möglich
  • Haare können nicht aufgehellt werden
  • Gewöhnungsbedürftiger Geruch
  • Kein chemisches Nachfärben möglich

Schritt 6: Sonnenschutz für die Haare

Sommer, Sonne, Sonnencreme – dass wir unsere Haut in den Sommermonaten vor UV-Strahlung schützen sollen, leuchtet ein. Doch was ist eigentlich mit dem Kopfhaar, das ebenfalls von direkter Sonneneinstrahlung betroffen ist? Vielleicht ahnst du es schon: Nur, weil wir keinen Sonnenbrand auf den Haaren bekommen, bedeutet das nicht, dass das Haar bei zu viel Sonne nicht ebenfalls leidet. Genau wie die Haut wird das Haar bei fehlendem Schutz von der Sonne beschädigt. Das passiert, weil sich die Haarstruktur durch die Sonne verändert. Die Aminosäuren, die sich zu Keratin verbinden, welches Hauptbestandteil der Haarfaser ist, werden zerstört.

Das Haar wird strohig, spröde, bricht und verliert seinen Glanz. Auch die Farbe kann sich ändern, da vor allem blondes und graues Haar durch die Sonne ausbleicht. Anstelle eines natürlichen Beach-Blond entsteht allerdings eher ein ziemlich unnatürlicher Gelbstich. Neben der Sonne tragen auch andere Umwelteinflüsse wie Chlor und Salzwasser dazu bei, dass dein Haar leidet. Das kannst du tun, um dein Haar vor Sonne und Co. zu schützen:

  • Schütze dein Haar, indem du an sonnigen Tagen einen Hut oder ein Tuch trägst.
  • Haare nach dem Schwimmen gründlich mit klarem Wasser auswaschen
  • Verwende ein Sonnenschutz-Spray für die Haare

Fazit: Gesunde Haare = Glänzende Haare

Gesunde Haare sind das beste Mittel für glänzende Haare, da sie von sich aus strahlen. Im Gegensatz dazu kann ein Zuviel an Pflege, verbunden mit chemischen Behandlungen und übermäßiger Hitze das Haar schädigen und ihm seinen Glanz rauben. Anstatt viel Geld in teure Styling-Geräte zu investieren sowie unzählige Produkte, die glänzende Haare versprechen, investiere lieber ein bisschen Zeit und Geduld in eine sanfte, natürliche Haarpflege. Nicht zu vergessen: Auch eine gesunde Ernährung spielt für die Haut- und Haargesundheit eine entscheidende Rolle, da sie wertvolle Nährstoffe liefert. Welche das sind und in welchen Lebensmitteln sie zu finden sind, verraten wir dir demnächst hier in unserem Blog. Stay tuned!

Quellen
  1. Cruz, C.F.; Costa, C.; Gomes, A.C.; Matamá, T.; Cavaco-Paulo, A. Human Hair and the Impact of Cosmetic Procedures: A Review on Cleansing and Shape-Modulating Cosmetics. Cosmetics 2016, 3, 26. https://doi.org/10.3390/cosmetics3030026
  2. Robbins, C.R. „Chemical and Physical Behavior of Human Hair“, 4th ed.; Springer-Verlag: Heidelberg, Germany, 2012.
  3. Cruz, C.F.; Costa, C.; Gomes, A.C.; Matamá, T.; Cavaco-Paulo, A. Human Hair and the Impact of Cosmetic Procedures: A Review on Cleansing and Shape-Modulating Cosmetics. Cosmetics 2016, 3, 26. https://doi.org/10.3390/cosmetics3030026
  4. Rodney Dawber, Hair: Its structure and response to cosmetic preparations, Clinics in Dermatology, Volume 14, Issue 1, 1996, Pages 105-112, ISSN 0738-081X, https://doi.org/10.1016/0738-081X(95)00117-X. (https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/0738081X9500117X)
  5. UKEssays. (November 2018). Natural Hair Dye Vs Chemical Hair Dye Damage. Retrieved from https://www.ukessays.com/essays/biology/natural-hair-dye-versus-chemical-hair-dye-biology-essay.php?vref=1

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