Cremes mit Wasser benötigen jede Menge Hilfsstoffe
Wasser kommt niemals allein. Cremes mit H2O benötigen jede Menge Hilfsstoffe. Ein Blick auf die INCI-Liste der meisten Pflegeprodukte verrät, der Inhaltsstoff Nr. 1 ist Wasser. Top, denkst du dir, ist ja gesund. Du testest die Creme: eine schöne Konsistenz, gleich beim Auftragen gibt es einen Frischkick und schnell einziehen tut sie auch noch.
Wohlfühlfaktor vs. Hautgesundheit
Während zu Omas Zeiten noch mit Salben gecremt wurde, geht der Trend heute zu leichten Texturen. Klingt fortschrittlich, ist aber nur ein Schritt in Richtung Wellness, nicht in Richtung Hautgesundheit. Das liegt nicht am Wasser selbst, sondern an den vielen Nebeneffekten, die die nötigen Zusatzstoffe hervorrufen. Nachfolgend stelle ich dir die Wichtigsten vor:
1. Wasser braucht Konservierungsstoffe
Wasser verkeimt innerhalb weniger Tage, denn Mikroorganismen wie Bakterien oder Pilze fühlen sich darin pudelwohl. Deshalb beinhaltet jede Creme mit Wasseranteil automatisch auch Konservierungsstoffe.
Naturkosmetikfirmen verwenden meist Alkohol, da er nur wenig allergenes Potenzial aufweist und als Breitbandkonservierer gleich vor einer ganzen Reihe von Keimen schützt. Allerdings eignet er sich nicht für sensible Haut, denn er reizt und trocknet sie aus.
Konventionelle Produkte setzen auf eine Kombination von Konservierungsmitteln für die verschiedensten Keime. Das bedeutet noch mehr Stoffe, die deine Haut belasten. Manche davon können Allergien hervorrufen.
2. Nur mit Emulgatoren wird aus Wasser und Öl eine Creme
Da sich Öl und Wasser nicht mischen, brauchen wasserhaltige Cremes Emulgatoren. Die verbinden beide Stoffe miteinander – im Tiegel und auf deiner Haut. Wenn Fett und Wasser längst eingezogen sind, bleiben die Emulgatoren dort. Kommt neues Wasser von außen hinzu, verbinden sie es mit hauteigenen Fetten.
Es kommt zu einem Auswaschungseffekt, bei dem deiner Haut ein wichtiger Teil ihrer Schutzschicht entzogen wird, nämlich hauteigene Fette, die sogenannten Lipide. Sie wird immer trockener und anfällig für Bakterien und Co. Mehr dazu findest du in unserem Artikel zum Thema Emulgatroen.
3. Keine cremige Textur ohne Konsistenzgeber
Hinzu kommen Substanzen, die für die richtige Textur sorgen. Denk an deine Lieblingskonfitüre. Die besteht ja aus vielen wasserhaltigen Früchtchen, die mit einem Geliermittel angerührt werden, damit die Konfitüre nicht flüssig bleibt, sondern ihre leckere Konsistenz erhält. Cremes mit H2O benötigen ähnliche Stabilisatoren. Also noch mehr, womit deine Haut fertig werden muss.
4. Wasser verlangt Stoffe, die den PH-Wert ausgleichen
Die Haut ist von einem Säureschutzmantel umgeben. Ihr PH-Wert liegt deshalb im sauren Bereich bei 4,5 bis 5,75. Wasser hat einen PH-Wert von 7 und andere Inhaltsstoffe haben wieder eigene Werte. Um den Säureschutzmantel nicht zu stören, muss der PH-Wert der Pflege deshalb an den der Haut angepasst werden. Je mehr Inhaltsstoffe, desto komplexer ist auch die PH-Anpassung.