Fitness für die Haut
Mal ganz abgesehen von Muskelaufbau und einer besseren Kondition ruft Sport eine noch ganze Menge anderer Reaktionen in deinem Organismus hervor. Das Blut zirkuliert besser, du schwitzt und es werden gleich mehrere Hormone ausgeschüttet. Alles davon wirkt sich auch auf deine Haut aus.
Bessere Durchblutung
Nach dem Training sieht die Haut schön rosig aus. Die angeregte Durchblutung kurbelt die Versorgung mit Sauerstoff, Mineralien und Antioxidantien an. Die braucht deine Haut für die Zellerneuerung und die Abwehr von freien Radikalen. Regelmäßiger Sport sorgt also dafür, dass deine Haut immer wieder einen ordentlichen Nährstoff-Boost erhält. Das fördert ihre Regeneration. Und Haut, die sich fleißig regeneriert, altert weniger schnell.
Schwitzen spült die Poren durch
Starkes Schwitzen fühlt sich im Moment vielleicht nicht so prickelnd an, doch denk nur an all die positiven Effekte! Schwitzen ist unsere natürliche Klimaanlage und Müllabfuhr in einem. Es spült all die Verunreinigungen und Abfallprodukte des Zellstoffwechsels aus den Poren. So reinigt sich deine Haut von innen. Wichtig ist hier nur, dass du ihr nichts in den Weg stellst – Stichwort Kosmetik, doch dazu weiter unten mehr.
Sport baut Stress ab
Stress fördert die Bildung von freien Radikalen, die unter anderem gesunde Hautzellen attackieren. Deshalb ist es gut, einen Stressausgleich zu finden. Moderater Sport ist ideal. Der Hormoncocktail, den dein Körper dabei mixt, trägt dich direkt in die emotionale Happy Hour.
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Endorphine: Ihr Name leitet sich von Morphium ab (endo= innen + morphine = Morphium von innen). Sie sind eigentlich ein körpereigenes Schmerzmittel, haben aber wie die Droge auch eine leicht euphorisierende Wirkung. Sie lullen uns also zufrieden ein, auch wenn die Muskeln brennen.
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Serotonin: Das Glückshormon wirkt aufhellend auf die Stimmung. Wenn du dich also wunderst du, warum dir nach dem Training das Lächeln so leicht fällt: Das ist das Serotonin. Es belohnt dich für deine Anstrengung.
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Auch Stresshormone wie Adrenalin und Cortisol kommen zum Zuge, aber nur kurzfristig. So lernt der Körper nach dem Training wieder zu entspannen. Er übt also bei Workouts eine gesunde Stressreaktion. Wichtig: Nicht übertreiben, sonst schlägt der Effekt um.
Extremer Sport bedeutet Stress für die Haut
Wenn du ungeübt sehr lange oder extreme Trainings absolvierst, verkehren sich die positiven Effekte ins Gegenteil. Das gilt auch für Leistungssport mit extremen Belastungen wie etwa beim Marathon oder Triathlon. Stundenlanges Schwitzen, vielleicht noch bei Wind und Sonne, führt nicht nur die Abwehrkraft der Haut an ihre Grenzen.
Zur körperlichen Anstrengung kommt Leistungsdruck hinzu. So schüttet der Körper deutlich mehr und länger Stresshormone aus. Es entstehen mehr freie Radikale und die Blutgefäße verengen sich, was den Transport von Nährstoffen vermindert. Dadurch kann die Haut oxidativem Stress nicht genug entgegenzusetzen.
☝️ Oft gefragt: Was ist Sportlerakne? Diese Form der Akne betrifft vor allem Leistungssportler und solche, die beim Pumpen mit Mittelchen nachhelfen. Zwar schütten wir bei hochintensivem Training mehr Testosteron aus, was die Fettproduktion der Haut anregt und zu Unreinheiten führen kann. Eine Sportlerakne entsteht aber meist im Zusammenhang mit Hormonpräparaten. Als Hobby-Läuferin musst du dir also keine Sorgen machen.
Finde beim Training die richtige Balance
Deine Haut liebt sanfte Ausdauersportarten wie Walken, Joggen, Radfahren oder Schwimmen. Ideal ist es, wenn du im Fettverbrennungsmodus oder im unteren Cardiobereich bleibst. Je nach Alter ist das ungefähr bei einer Herzfrequenz von 135 Schlägen pro Minute.
💡 Herzfrequenzzonen sind ein guter Anhaltspunkt für die Trainingsintensität. Sie errechnen sich auf Basis deines Alters. Trainings-Pulsrechner gibt es online, zum Beispiel von Bergfreunde.
Natürlich hast du eigene Trainingsziele oder bestimmte Workouts, die dir Freude machen. Wenn du dich also so richtig auspowern möchtest, musst du nicht darauf verzichten. Finde deiner Haut zuliebe ein gutes Gleichgewicht von kurzen intensiven und längeren moderaten Workouts. Oder ergänze deine Sportroutine um eine entspannende Yoga-Einheit, die deinem Körper klar zu verstehen gibt: Jetzt kannst du wieder herunterfahren.