Gesunde Haut braucht Feuchtigkeit
Wird die Haut durstig, hat das unangenehme Folgen. Zunächst fühlt sich die Haut einfach trocken an, spannt oder juckt. Im Stratum Corneum, der Hornschicht, sitzen wasserlösliche Enzyme auf dem Trockenen, die die schützende Schuppenschicht regulieren. So bilden sich raue, schuppige Stellen. Die Haut verliert an Elastizität und wird rissig oder zeigt haarfeine Fissuren, die sie gleich älter aussehen lassen. Spoiler Alert: Mit Öl allein ist es hier nicht getan. Das wirkt lediglich feuchtigkeitsbewahrend, nicht aber feuchtigkeitsspendend.
☝️ Merke: Trockene Haut braucht eine Kombination aus Feuchtigkeit UND Fett.
So speichert die Haut Feuchtigkeit
Wasser kannst du in die Haut nicht einfach beliebig einfüllen. Es fließt nicht in unsichtbare Tanks irgendwo unter der Oberfläche, aus denen es ewig zehren kann. Die Haut benötigt es in der Hornschicht und genau dort speichert sie es auch. Hier befindet sich ein Mix aus Wirkstoffen, der als Natural Moisturizing Factor (NMF) bekannt ist. Der saugt sich wie ein Badeschwamm mit Wasser voll.
Doch auch so ein Schwamm trocknet mit der Zeit wieder aus und schrumpelt in sich zusammen. Damit genau das deiner Haut nicht passiert, sichert sie diesen Speicher zusätzlich durch die Hautbarriere. Die soll dem Transepidermalen Wasserverlust (TEWL), also der Verdunstung von Wasser aus der Haut, vorbeugen.
💡 Der NMF bestimmt, wie gut die Haut in der Lage ist, Feuchtigkeit aufzunehmen. Der TEWL zeigt an, wie schnell die Feuchtigkeit wieder abgegeben wird.
Kurz gesagt: Deine Haut ist gut durchfeuchtet, wenn sie über genügend eigene Feuchthaltefaktoren (NMF) verfügt, um Wasser zu binden, und über eine intakte Hautbarriere, um es nicht zu verlieren1. Doch woraus genau bestehen diese beiden Komponenten und wie kannst du deine trockene Haut hier optimal unterstützen? Steigen wir hier etwas tiefer ein!
Der Feuchtigkeitsgehalt der Hornschicht: Die Rolle des NMF
Die Zusammensetzung des Natural Moisturizing Factors
Der Natural Moisturizing Factor ist keine Einzelsubstanz, sondern eine Mischung aus wasserlöslichen, starken Feuchthaltemitteln, die der Körper produziert oder durch die Nahrung aufnimmt. Dazu gehören Aminosäuren, Salze, Glycerin, Harnstoff und Hyaluron1. Gesunde Zellen in der äußeren Hautschicht enthalten rund 20 bis 30 % des NMF im Trockengewicht (also ohne Wasser).
Die Rolle des NMF
Die Stoffe des NMF wirken wie kleine Wassermagnete und binden Feuchtigkeit in der Hornschicht. Sind sie damit nicht ausgelastet, ziehen sie zusätzlich Luftfeuchtigkeit an, um ihre Speicher aufzufüllen. Das System reguliert sich also im Prinzip selbst. Das ist wichtig, denn eine gut hydrierte Hornschicht:
- Hält die Haut prall und elastisch.
- Schafft eine optimale Arbeitsumgebung für wasserliebende Enzyme, die für die natürliche Abschuppung der Haut verantwortlich sind.
- Hält den Säureschutzmantel der Haut aufrecht, der vor Infektionen, Dehydrierung und äußeren Einflüssen schützt.
Was stört den NMF?
Da wäre zum einen sehr trockene Umgebungsluft. Sie liefert dem NMF kein frisches Wasser und sorgt dafür, dass vorhandenes schneller verdunstet. Außerdem mag es der Haut an Stoffen fehlen, die Bestandteil des NMF sind. So nimmt zum Beispiel der Gehalt an Aminosäuren ab, wenn wir älter werden. Reife Haut hat also eine geringere Speicherkapazität als junge.
So unterstützt du den NMF deiner Haut
-
Gönne ihr eine Feuchtigkeitspflege mit hygroskopischen Inhaltsstoffen – also Wassermagneten – wie Hyaluronsäure, Urea und Glycerin. Damit hydrierst du nicht nur, sondern führst praktisch eine Speichererweiterung durch.
-
Auch eine ausgewogene Ernährung ist für die Hautgesundheit und für unseren NMF nie zu unterschätzen. Essentielle Aminosäuren wie Leucin oder Lysin kann dein Körper nicht selbst bilden und auch Salze nimmt er über die Nahrung auf.